Meine Vision für meine Arbeit mit Focusing

Foto Grit Siwonia

Focusing Coach Birgit Krüger mit weißem Haar und Pony, trägt ein blaues Hemd und blickt ruhig in die Kamera. Neutraler Hintergrund mit schwarzem Text: "Meine Vision: Denkergebnisse besser machen mit Focusing"

Meine Vision für meine Arbeit mit Focusing

Mich als intuitiven Kopfmensch hat Focusing – gleichermaßen Methode, Haltung und Blick auf die Welt – vom ersten Moment an fasziniert. In diesem Artikel erzähle ich dir von Focusing und von meiner Vision. Du erfährst, wie ich zu Focusing kam und weshalb ich überzeugt bin, dass uns allen etwas Entscheidendes fehlt, wenn wir den Körper aus Denk- und Entscheidungsprozessen ausschließen.

Denn wenn Kopf und Körper bewusst zusammen denken, wird das Ergebnis deutlich besser.

Dieser Blogartikel ist inspiriert durch die Blogparade von Helena Aberger: Warum ich tue, was ich tue. Mein Warum im Business.

Was Focusing ist und was ich damit mache

Ich unterstütze Frauen, die ständig Entscheidungen für sich und andere treffen – beruflich und privat. Dabei nutze ich Focusing, eine spezielle Art der Entscheidungsfindung, die Kopf und Körper gleichermaßen einbezieht. Das Ergebnis: mehr Lust und weniger Frust bei Entscheidungen

Denken mit Kopf UND Körper

Focusing ist keine neue Technik, sondern ein direkter Zugang zu einer Fähigkeit, die jeder besitzt, die bei vielen jedoch nicht mehr besonders ausgeprägt ist. Es geht um die Fähigkeit, selbstverständlich wahrzunehmen, was in deinem Körper auftaucht, wenn du dich mit einem Thema, einer Frage oder einem Problem beschäftigst. Focusing schafft eine Verbindung zwischen Verstand und Körper, wodurch die erstaunlichsten neuen Ideen, Lösungen oder Perspektiven entstehen können.

„Dein Körper kann immer so viel mehr sagen
als dein Kopf je denken kann“

Mithilfe von Focusing fügst du dem, was du bisher schon gedacht und gewusst hast, neue Aspekte hinzu. Durch die Kombination von Verstand, Erfahrung, Intuition und unbewussten Wissensbeständen, die aus dem Körper kommen, entsteht eine deutlich umfassendere Entscheidungsbasis. Diese berücksichtigt sowohl bewusste als auch unbewusste Faktoren, was den Entscheidungsprozess deutlich erleichtert. Das Ergebnis: Entscheidungen, die logisch sind UND sich richtig anfühlen.

Meine Vision: eine neue, focusingorientierte Denkkultur

Anders ausgedrückt: Die dem Menschen angeborene Fähigkeit, sich selbst mitzubekommen, bekommt die Bedeutung, die sie verdient. Ich bin sicher: Wir brauchen diese Fähigkeit unbedingt, um mit den Herausforderungen zurechtzukommen, die in der ungewissen Zukunft auf uns warten.

Ich möchte einen Beitrag dazu leisten, dass körperliches Erleben ein selbstverständlicher Bestandteil von Denk- und Entscheidungsprozessen wird. Ich wünsche mir eine Welt, in der es normal ist, den Körper zu befragen, bevor man entscheidet.

Wer profitiert von meinem Angebot?

Lange war mein Denken auf Geschwindigkeit getrimmt. Ideen? Schnell. Lösungen? Am besten vorgestern. Ich habe in Hochleistungstempo gearbeitet – und konnte dabei auch einiges bewegen.

Ich bin wirklich gut, weil ich schnell bin.
Aber ich bin noch viel besser, wenn ich innehalte
und auf mein körperliches Erleben achte.

Aktuell arbeite ich vor allem mit Frauen. Nicht, weil Focusing für Männer nicht geeignet wäre. Sondern weil Frauen meist leichter Zugang zu ihrem Körpererleben finden (aber auch nicht immer). Doch letztlich soll das nur ein Zwischenschritt sein. Mir geht es nicht darum, speziell Frauen zu stärken. Ich will, dass diese verloren gegangene Art zu denken wiederentdeckt und zur Normalität für alle wird. Und zwar quer durch alle Kontexte, Geschlechter und Rollen

Mein Weg zum Focusing

Das erste Mal von Focusing gehört habe ich einem Seminar zu Dynamic Facilitation, einer Moderationsmethode, die besonders gut funktioniert in festgefahrenen, hochemotionalen Situationen. Dabei ging es (unter anderem) um „deep talking“ und „deep listening“. Die Qualität des Sprechens und des Zuhörens, die ich dort erlebte, war höher als alles, was mir bis dato begegnet war.

Um mehr darüber zu erfahren, wie ich mir selbst und anderen besser zuhöre, habe ich sofort ein erstes Focusing-Seminar gebucht. In diesem Seminar hat sich mir eine ganz neue Welt aufgetan. Nach dem ersten Basis-Seminar folgte ein Aufbauseminar, dann das zweite, danach weitere – und irgendwann der Trainerinnenschein.

Am Anfang ging es mir in erster Linie um Selbsterfahrung. Ich kam aus der Kommunikationsbranche, in der Schnelligkeit als wichtige Kernkompetenz gilt. Dass Innehalten unmittelbar dazu führen kann, eine bessere Führungskraft zu werden, bessere Entscheidungen zu treffen, ganz neue Ideen zu haben und insgesamt selbstwirksamer durchs Leben zu gehen, war mir völlig neu.

Warum ich focusingorientierte Begleitung zu meinem Beruf gemacht habe

In meiner Ausbildung zum systemischen Coach hatte ich gelernt, Hypothesen zu bilden in Bezug auf die Probleme und die Persönlichkeitsstruktur des Coachees. Ziel ist dabei, passende Fragen zu formulieren, die auf eine mögliche Lösung hinführen.

Beim Focusing ist das anders. Da muss ich nicht schneller oder schlauer oder kompetenter sein als meine Klienten – oder sie möglichst vollständig „durchschauen“. Mehr noch: Dank Focusing habe ich verstanden, dass du selbst die Einzige bist, die beurteilen kann, welche Lösung für dein Thema wirklich passt. Denn nur du hast dein Leben gelebt und kannst wirklich beurteilen, was deine nächsten guten Schritte sind.

Besonders geeignet für Menschen mit dem Wunsch nach Selbstbestimmung

Wer jemanden sucht, der ihm oder ihr zeigt, wo es als nächstes langgeht im Leben, ist im Focusing falsch. Wenn du aber ein hohes Bedürfnis nach Autonomie hast und dich nicht erklären oder rechtfertigen magst für dich und deine Entscheidungen, ist Focusing genau das richtige für dich.

Ich selbst habe früher selbst erlebt, wie meine Coaches Themen zur Seite geschoben haben, die mir wichtig waren. Ich wollte zum Beispiel schon damals gerne das für mich richtige Wort finden, um etwas auszudrücken. Mitunter habe ich auch mein Gegenüber korrigiert, wenn sie einen Ausdruck nutze, der sich in meinen Ohren falsch anhörte und die Situation nicht beschrieb. Sie tadelte mich regelmäßig für meine übertriebene Genauigkeit und wischte meine Einwände genervt vom Tisch. Heute weiß ich, dass das Finden des passenden Wortes Teil des zentralen Klärungs- und Lösungsprozesses ist.

Ich selbst mag es auch überhaupt nicht mehr, wenn mir meine Focusing-Coachin inhaltliche Fragen stellt oder ich das Gefühl habe, in eine bestimmte Richtung gelenkt zu werden. Denn so oft habe ich inzwischen schon erlebt, dass völlig neue Gedanken und Ideen kommen, wenn ich wirklich absichtslos begleitet werde. Die Lösungen, die dabei entstehen, sind oft völlig anders, als ich sie mir hätte je alleine ausdenken können.

Eine Kundin sagte in diesem Zusammenhang einmal zu mir: „Focusing mit dir ist meine Methode der Wahl, weil du mich nicht lenkst und mich nicht mit deinen Fragen dazu bringen willst, mir Ziele zu setzen und einen Weg zu finden, wie ich dort hinkomme. Kluge Fragen oder Meinungen höre ich gerne von Freunden oder Kolleginnen, in einem Coaching geht es mir darum, meine persönliche Wahrheit herausfinden.“

Absichtslosigkeit als Grundhaltung

Was für mich Focusing darüber hinaus noch reizvoll gemacht hat: Es ist Methode und Haltung in einem. Wer andere focusingorientiert begleiten will, muss lernen, absichtslos zuzuhören. Dafür muss man zuerst den Wunsch loslassen, anderen helfen zu wollen. Wichtig ist außerdem, wirklich präsent zu sein – und zwar sowohl bei der Person, die ich begleite, als auch bei mir selbst – und zwar im Verhältnis 50:50. Das bedeutet: Ich höre meinem Gegenüber zu und beobachte dabei mein eigenes körperliches Erleben. Wenn ich etwas sage, kommt es nicht aus meinem Methodenkoffer und damit aus dem Kopf, sondern aus meinem körperlichen Erleben in diesem Moment heraus.

Absichtslosigkeit macht die Arbeit leicht und freudvoll und bringt viele überraschende Ergebnisse. Überdies ist es Selbstfürsorge pur, da ich mich selbst ebenfalls mitbekomme.

Mein ‚Warum‘ in einem Satz

Ich tue, was ich tue, weil körperliches Erleben unser Denken vollständig und damit besser macht – eine Ergänzung, die wir in diesen unsicheren Zeiten alle dringend brauchen.

Du möchtest mehr darüber wissen, wie ein Focusing abläuft? Hier erkläre ich mehr dazu.

Picture of Birgit Krüger

Birgit Krüger

bietet Focusing-Coaching und Training. Ihr Angebot richtet sich an Selbstständige, Unternehmer:innen, Gründer:innen und Führungskräfte, die: Kopf und Körper zu ganzheitlichem Denken verbinden möchtendie sich einen systematischen Zugang zu ihrer inneren Gewissheit wünschendie aus innerer Überzeugung leben und arbeiten wollen

4 Kommentare

  1. Liebe Birgit, dein Artikel hat mich sofort angesprochen – weil er zeigt, wie tief und klar du mit dem arbeitest, was du vermittelst. Besonders deine Vision von einer „focusingorientierten Denkkultur“ hat in mir etwas angestoßen: Wie oft versuchen wir, durch Denken schneller zu entscheiden – und übergehen dabei genau das, was der Körper längst weiß.

    Dein Text ist eine wunderbare Einladung, nicht nur eine Methode kennenzulernen, sondern eine Haltung. Die Verbindung von Präsenz, Absichtslosigkeit und echter Selbstverantwortung ist auch aus meiner Sicht wesentlich, gerade in unserer Zeit, in der viele nach schnellen Lösungen suchen.

    Dein „Warum“ ist für mich sehr spürbar und überzeugend. Überhaupt macht dein Beitrag Lust, den eigenen Denkraum wieder um den Körper zu erweitern. Danke für diesen Beitrag.

    Herzliche Grüße
    Sylvia Tornau

    • Liebe Sylvia,
      vielen Dank für dein schönes Feedback. Es lohnt sich, den eigenen Denkraum durch den Körper zu erweitern. Innehalten und bemerken, was kommt. Du wirst schnell feststellen, wie gut das tut.
      Viel Freude beim Ausprobieren!

  2. Liebe Birgit, das klingt nach einem interessanten Ansatz. Ich kannte diese Methode in dieser Form noch nicht und habe direkt etwas dazu gelernt. Danke!

    • Liebe Nathalie,
      freut mich, dass ich dir meine Methode näher bringen konnte. Melde dich gerne, wenn du weitere Fragen hast.
      Herzliche Grüße
      Birgit

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Hallo, ich bin Birgit
Krüger

Ich unterstütze dich dabei, auch in turbulenten Zeiten ruhig und fokussiert zu bleiben. Gerade, wenn du für andere Verantwortung trägst, ist das besonders wichtig: Nur wenn du die Situation klar siehst, erkennst du Handlungsspielräume und kannst auch dein Umfeld unterstützen. Solltest du feststecken, helfe ich dir, den nötigen Freiraum zu schaffen, damit du entschlossen handeln kannst.

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